Venedig mit dem Vaporetto und zu Fuss

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Genussvolles Entdecken der (über)irdisch schönen Lagunenstadt

Venedig mit dem Vaporetto

Im Railjet ab Wien, der uns in 7,5 Stunden ins Zentrum des Begehrens transportiert, beschäftigen wir uns schon intensiv mit dem Abwandern der Sestiere (Sechstel) in der schönsten Stadt der Welt. Venedig, die Stadt, in der die Strassen Wasserwege sind, aber trotzdem alles, trotz labyrinthischer Gassen, zu Fuss erreicht werden kann – sempre diretto – immer geradeaus, die beliebteste Antwort der Venezianer auf Ortsfragen.

Venedig mit dem Vaporetto erkunden

Die Kanäle lassen sich bei einer romantischen Gondelfahrt erkunden. Das typische öffentliche Verkehrsmittel in Venedig ist allerdings das Vaporetto, ein Wasserbus. Einen kleinen Abstecher mit Vaporetto Nr. 1 um wohlfeile € 7,50 zum Lido, der venezianischen Strandinsel gönnen wir uns auf jeden Fall. Die Hauptverbindungslinien sind die Nr. 1: sie führt durch den Canal Grande und ermöglicht es, die an ihm liegenden Palazzi zu bewundern. Die Route führt von Piazzale Roma über den Bahnhof Santa Lucia und über San Marco bis nach Lido. Die Linie Nr. 2 fährt schneller als die Nr. 1 und macht weniger Stopps durch den Canal Grande und legt an den Haltestellen Tronchetto, Piazzale Roma, Giudecca, S. Giorgio, S. Marco und Lido an. – Die Venedig Vaporetto Preise, Tickets und Informationen gibt es online.

venezianische Gondeln
Wassertaxis: Vaporetto und Gondel
Venedig Vaporetto Preise
In Venedig ist man am besten mit dem Wassertaxi unterwegs, dem Vaporetto (Dampfer). Damit kommst du auch zum Lido und auf die Inseln. Hier erfährst du mehr über die Venedig Vaporetto-Preise.
Hotel Bauer Venedig, vom Vaporetto aus gesehen
Hotel Bauer am Canal Grande

Das Hotel Des Bains am Lido (mit Vaporetto Nr. 1 oder 2) aus dem legendären Film von Lucchino ViscontiDer Tod in Venedig“ war das Objekt unserer Sehnsucht. Wir haben es entdeckt. Eingemottet und für den Winterschlaf bereit gemacht.

schönes altes Hotel in Venedig
Belle Epoque Hotel Des Bains

Venedig, überirdisch schön!

Das legendäre Gründungsdatum von Venedig ist der 25. März 421. Die folgenden turbulenten Jahrhunderte haben diesen Charakter der Stadt geprägt, an dem man nicht vorbei kommt. Das Licht, tausendfach reflektiert durch die unzähligen Wellen der Kanäle, lässt die Fassaden der Gebäude in Ocker, Weiss und dem berühmten Rot intensiv erstrahlen. Dem morbiden Charme von altem Glanz und malerischem Verfall, den dunklen Gassen mit längst vergessenen Geheimnissen kann sich niemand entziehen. Man spürt Venedig als Gesamtkunstwerk. Im November bleibt man verschont von Touristenhorden, die von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten getrieben werden. Meist meint es der Wettergott noch gut und schenkt dem Himmel azurfarbene Bläue und dem Reisenden moderate Temperaturen.

Genuss-Momente

Wir haben uns bei diesem Besuch der Genusssucht verschrieben, sitzen in der Nachmittags/Abendsonne beim Aperol Spritz, lassen die schicken VenezianerInnen vorbei ziehen und nehmen Anleihen für unsere Herbst/Wintergarderobe. Die Bellezza umgibt uns wie eine Duftwolke und so begegnen wir immer wieder kleinen Theatern und Galerien mit atemberaubenden Objekten, Bildern oder einfach überirdisch designtem Ambiente.

Ein Gemüsegeschäft mit frischestem Gemüse und Obst, optisch Appetit machend gestaltet, inmitten von Boutiquen, Souveniershops und Taschenanbietern beeindruckt uns besonders. Die Pasticcerias mit den typischen venezianischen Köstlichkeiten erfreuen sich reger Beliebtheit bei Einheimischen und Touristen und werden täglich vor dem Arbeitsbeginn frequentiert. Auch der Markt bei der Rialto ist einen Abstecher wert.

Ein unbedingtes ‚must‘ war das Deluxe-Hotel Bauer Venedig im Sistriere (Stadtteil) San Marco, das mit einer Liebesgeschichte im 19. Jahrhundert begann. 1880 liess der Österreicher Julius Grünwald das Hotel Bauer-Grünwald aus zwei Palazzi am Canal Grande errichten, um seinen Schwiegervater von seinen Qualitäten zu überzeugen. 2020 kaufte die Sigma Prime Selection von René Benko das Luxushotel. Jetzt ist die höchste Terrasse der Lagunenstadt für alle geöffnet. Im November tritt die ebenerdige Riesenterrasse am Canal Grande mit Blick auf die Madonna della Salute an ihre Stelle und eröffnet atemberaubende Ausblicke (erreichbar mit der Vaporetto-Linie 1, Haltestelle San Marco Vallasessa, 5 Minuten Fussweg).

Hättest du gewusst, dass der Gruss «ciao» aus Venedig kommt? Leitet sich von „s-ciavo vostro“ – Ihr Diener – ab. Dazu passt perfekt unser österreichisches „Servus“….

Kirche in Venedig
Santa Maria della Salute

Venedig Tipps

Reisezeit-Empfehlung: besonders reizvoll und weniger überlaufen ist eine Städtereise nach Venedig im Winter. Welche sehenswerte Orte zu den wichtigsten Attraktionen gehören, die jeder Venedig-Besucher einmal besuchen sollte, kannst du im Beitrag Venedig Sehenswürdigkeiten nachlesen.

Ein Buchtipp: Venedig im Winter, das ist die Gelegenheit, die Serenissima pur und ungeschminkt zu erleben. Der Autor Wolfgang Salomon verrät in seinem Buch

Info zum Venedig Gastbeitrag

Dieser Beitrag wurde von Gastautorin Edith Langer für den Blog Travelcontinent verfasst. Sie ist Modedesignerin in Wien und lässt sich gerne bei ihren Reisen für ihre kreative Arbeit inspirieren.

Text „Venedig Vaporetto“ ©Edith Langer (red. Sissi Munz), ergänzende Tipps Sissi Munz, Fotos copyright ©Edith Langer, Titelbild by pixabay (lizenzfrei).

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