Beliebteste traditionelle Kaffeehäuser in Wien

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Einzigartige Genussorte der Wiener Kaffeehauskultur – das hat Flair!

Die Traditionellen Wiener Kaffeehäuser sind eine Institution! Das kann ich als Wiener sagen! Hier spürt man das wahre Lebensgefühl der Stadt. Ich gehöre zu den Kaffeeliebhabern. Es gibt unzählige nette Cafés und kleine gute Röstereien in der ganzen Stadt, aber am liebsten bin ich dort, wo die echte Kaffeehauskultur noch zu Hause ist! Die berühmte Wiener Kaffeehauskultur gehört seit 2011 sogar zum immateriellen Kulturerbe der UNESCO!

In traditionsreicher Atmosphäre findet der Gast alles, was das Wiener Kaffeehaus weltberühmt gemacht hat. Neben dem unvergleichlichen Flair sind dies natürlich die Kaffeespezialitäten mit einem Glas Wasser zum Kaffee, frische hausgemachte Mehlspeisen, gepflegte Speisen der Wiener Küche und eine Auswahl an in- und ausländischen Zeitungen.

Zeitungen aufgehängt im Holzrahmen
Auswahl an Tageszeitungen

Traditionelle Wiener Kaffeehäuser – die Beliebtesten

Zu meinen Favoriten, die ich selbst immer wieder besuche, in denen ich mich gerne mit Freunden treffe, in die ich mich gerne zum Lesen zurückziehe, zählen die folgenden wunderbaren Kaffeehäuser. Gerne empfehle ich sie auch Wien-Besuchern, die diese typischen Orte des Genusses kennen lernen möchten. Die ersten fünf befinden sich im Herzen der Innenstadt, im 1. Bezirk.

Café Landtmann

Das Haus liegt direkt an der prachtvollen Ringstraße in unmittelbarer Nähe des Burgtheaters. Das feine Café Landtmann wurde 1873 eröffnet. Damals galt es als „elegantestes Kaffeehaus der Stadt“, was es auch heute noch unter Beweis stellt. Übrigens: Alles hat seinen Preis – auch das zusätzliche Glas Leitungswasser für den Gast.

Café Central

In einem der prächtigsten Palais der Innenstadt, dem Palais Ferstel. Das Café Central ist durch seine einst berühmten Gäste und deren zahlreiche Geschichten eine Legende. Heute wird es vor allem von Touristen besucht, die das geschichtsträchtige Haus im venezianischen Stil besichtigen wollen. Da kann es schon mal vorkommen, dass sich vor dem Eingang Warteschlangen bilden. Dann ist Geduld gefragt, um einen Platz zu finden. Für mich als Wienerin gehört es daher nicht zu meinen Favoriten.

Fiaker fährt am Palais Ferstel in Wien vorbei

Café Frauenhuber

Das alte Gebäude in der Wiener Himmelpfortgasse 61 (einer Nebengasse der Kärntner Straße), in dem sich das Café Frauenhuber befindet, besteht bereits seit 1746. Das Kaffeehaus selbst wurde 1824 erstmals urkundlich erwähnt. Laut Speise- und Getränkekarte ist es das älteste Kaffeehaus Wiens! Früher fanden hier Konzerte statt, z.B. von W.A. Mozart und L. van Beethoven. Das ruhig gelegene Café empfängt seine Gäste stets mit einem üppigen Blumenschmuck im Eingangsbereich.

großer Blumenstrauß in Vase auf dem Kaffeehaus-Tisch
Blumenpracht empfängt den Gast

Café Hawelka

Das legendäre Café Hawelka gilt als Inbegriff des Wiener Künstlercafés und als traditionelles Wiener Kaffeehaus. Es wurde 1939 im Herzen der Stadt in einer Seitengasse des Grabens in der Dorotheergasse 6 gegründet und ist seit jeher für seine Tradition, vor allem aber für seine Gründer Leopold und Josefine Hawelka bekannt, die das Kaffeehaus ihr Leben lang führten. Für die österreichische Künstler- und Intellektuellenszene war es eine Heimat und wurde zum Wohnzimmer. Hunderte von Geschichten um berühmte Künstler sind damit verbunden. Heute wird es vom Enkel geführt, der auch eine eigene Rösterei für den typischen Hawelka-Kaffee gegründet hat.

Café Diglas

Nur wenige Schritte vom Stephansdom entfernt, in der Wollzeile 10, befindet sich das Café Diglas mit Tradition. Abends unterhält ein Pianist die Gäste mit dezenter Musik. Hier entspannt sich auch der von der Arbeit kommende Gast bei einem guten Glas Wein. Es gibt aber auch noch das „kleine Diglas“ am Fleischmarkt 16, wo man die noch von Hand zubereiteten Mehlspeisen aus der hauseigenen Konditorei ofenwarm genießen kann.

altes Traditions Kaffeehaus in Wien
das „kleine Diglas“ mit Backstube

Café Prückel

Geht man die Wollzeile weiter hinunter, stößt man auf das Café Prückel. Das Café besteht seit der Jahrhundertwende (um 1900) und befindet sich direkt in einem Eckpalais am Stubenring/Dr. Karl-Lueger-Platz. Die Inneneinrichtung ist vom Design der 1950er Jahre geprägt. Eigentlich hat jedes Café seine Spezialität. Im Prückel ist es die „Prückel Creme“, ein kleiner Mokka mit Schlagsahne. Auch hier gibt es gelegentlich Klaviermusik und sogar Liederabende.

Café Museum

Dieses Wiener Kaffeehaus wurde 1899 in der Nähe der Wiener Oper eröffnet. Für Künstler war es auch deshalb so wichtig, weil sich in unmittelbarer Nähe das Künstlerhaus und die Wiener Secession befanden. Heute würde man sagen, ein echtes „Szenelokal“. Für den berühmten Architekten Adolf Loos war die Gestaltung ein Meilenstein. Heute präsentiert sich das Café Museum am Karlsplatz nach einer grundlegenden Renovierung als gelungene Mischung aus Alt und Neu.

Sehr bezeichnend für das traditionelle Wiener Kaffeehaus und seine Gäste ist übrigens dieser Satz:

„Du hast Sorgen, sei es diese oder jene – ins Kaffeehaus! Du hasst und verachtest die Menschen und kannst sie dennoch nicht missen – Kaffeehaus! Man kreditiert dir nichts mehr – Kaffeehaus!“

Peter Altenberg/Café Museum

Café Sperl

Im 6. Bezirk gibt es seit 1880 das Café Sperl in der Gumpendorfer Str. 11, zu dessen Stammgästen einst Erzherzöge, Feldherren sowie eine kuriose Mischung aus berühmten Künstlern, Komponisten und Architekten ihrer Zeit zählten. Auch heute ist es bei einem illustren Publikum beliebt.

Café Ritter

Wer gerne auf der langen Einkaufsmeile, der Mariahilferstraße 73, mit ihren zahlreichen Geschäften und Boutiquen shoppt, kann sich bei einer genussvollen Pause im Altwiener Lokal, dem Café Ritter, erholen. Das Kaffeehaus wurde 1867 in einem ehemaligen Lustschloss des Fürsten Esterhazy gegründet. Von den Tischen vor dem Eingang kann man das bunte Treiben auf der Einkaufsstraße beobachten.

Café Westend

Geht man die Mariahilferstraße weiter hinauf, stößt man im Eckhaus Nr. 128 bereits auf das Café Westend. Es war schon immer ein idealer Treffpunkt für all jene, die vor der Abfahrt vom gegenüberliegenden Westbahnhof noch einkehren wollten. Jetzt präsentiert sich das revitalisierte Café in einer geschmackvollen Mischung aus Tradition und Moderne.

Café Eiles

Ein weiterer Klassiker des Kaffeegenusses befindet sich in der Auerspergstraße 3 im zentrumsnahen 8. Bezirk mit Blick auf das Rathaus: das Café Eiles. Seine Ursprünge reichen bis in die 1840er Jahre zurück und wurden vom ursprünglichen Besitzer um 1901 als Kaffeehaus im Jugendstil eingerichtet.

Zum Abschluss dieses Rundgangs durch die beliebtesten Wiener Traditionskaffeehäuser möchte ich Ihnen noch einen wichtigen Kaffee-Tipp mit auf den Genussweg geben …Zum Abschluss dieses Rundgangs durch die beliebtesten Wiener Traditionskaffeehäuser möchte ich Ihnen noch einen wichtigen Kaffee-Tipp mit auf den Genussweg geben …

Wissenswertes für Traditionelle Wiener Kaffeehäuser

Capuccino vs. Melange - Unterschied
Eine Melange ist einem Capuccino sehr ähnlich – die beiden Zubereitungsarten werden zu gleichen Teilen Milch und Kaffee gemischt. Für den Capuccino wird ein Espresso verwendet, für die Melange jedoch ein Mokka. Im Vergleich ist dadurch die Melange etwas weniger stark.

Tipp für die besten Traditions-Kaffeehäuser in Salzburg

Wo findet man die besten traditionellen Kaffeehäuser in der Mozart- und Festspielstadt Salzburg? Das verrate ich in meinem Beitrag über Salzburgs Kaffeehauskultur vom Feinsten.

Die Prager Kaffeehauskultur ist eine Reise wert! Tradition trifft Eleganz in den berühmten Prager Kaffeehäusern.

Text und Fotos „Wiener Traditionelle Kaffeehäuser“, copyright by Sissi Munz. Das Beitragsfoto ganz oben zeigt das Café Imperial.

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