Eine märchenhafte Winterreise verzaubert
Eine Adventspressereise* führte mich ins winterliche Slowenien. Ich war schon oft in unserem südlichen Nachbarland, aber noch nie in der Vorweihnachtszeit. Ich war gespannt, welche Besonderheiten und Attraktionen vor allem die Hauptstadt Ljubljana und der idyllische Bleder See zu bieten haben. Vorab kann ich sagen, dass ich nicht enttäuscht, sondern verzaubert wurde. Wo man einen zauberhaften Advent und Winter in Slowenien verbringen kann, erfahrt ihr hier.
Slowenien im Winter: Ljubljana im Lichterglanz
Hauptgrund für eine Winterreise nach Slowenien war das große Winteropening zu Beginn der Adventszeit. Ein Lichterfest mit künstlerisch gestalteten Lichtinstallationen, die die ganze Altstadt in ein farbenprächtiges Lichtermeer hüllten. Ein absolutes WOW-Erlebnis, das man sonst eher von Silvester kennt. Tausende Menschen füllten die Innenstadt. Trotz der Menschenmassen gab es kein unangenehmes Gedränge. Alles verlief ruhig, fröhlich und sicher.
Eine sehr friedliche Veranstaltung, die die Stadt mit ihrem romantischen Flair noch liebenswerter macht. Die Menschen kamen aus ganz Slowenien. Auf den Plätzen, unter den berühmten Brücken und entlang der malerischen Ufer wurde gefeiert. Nach dem Höhepunkt der Feierlichkeiten ging es in den zahlreichen Lokalen entlang des Ljubljanica-Kanals weiter. Für mich war es eher ungewöhnlich zu beobachten, wie sich die Menschen trotz Kälte und Minusgraden vor den Lokalen im Freien aufhielten. Diese Art des winterlichen Freiluftvergnügens ist hier eine Selbstverständlichkeit. Das liegt wohl auch am mediterranen Flair der Stadt und der sympathischen Gelassenheit ihrer Bewohner.
An den zahlreichen Ständen und in den Lokalen wird überall leckerer, heißer „Mulled Wine“ (Glühwein mit Gewürzen) ausgeschenkt. Viele Menschen genießen die Winternächte bei stimmungsvoller Beleuchtung und traumhafter Atmosphäre.
Zuerst fuhren wir mit der Zahnradbahn hinauf zum Schloss. Von oben konnten wir noch vor Einbruch der Dunkelheit die ersten Lichter über der Stadt bewundern. Über eine Wendeltreppe stiegen wir auf den Turm. Von oben hat man einen fantastischen Blick über Ljubljana und die Umgebung! Auch im Inneren der Burg gibt es Interessantes zu sehen: die Burgkapelle und einige Zellen des ehemaligen Gefängnisses.
Wieder hinunter und über den großen Marktplatz gelangten wir zum Weihnachtsmarkt mit seinen vielen kleinen Ständen. Hier gibt es allerlei Kunsthandwerk zu kaufen. Schließlich wird es dunkel.
Auf dem Platz Prešernov Trg angekommen, mischten wir uns unter die Menge. Jetzt war es nur noch ein kurzes, gespanntes Warten. Um 17.00 Uhr blickte die Menge gebannt in eine Richtung. Und dann WOW! Auf Knopfdruck von Bürgermeister Zoran Jankovic gingen alle Lichter gleichzeitig an. Alles erstrahlte in vollem Glanz, ein wahres Lichterfest!
Winter-Erlebnis auf Eis und Wasser
Auch am nächsten Tag ging das bunte Treiben in der Stadt weiter. Eine weitere Veranstaltung stand auf dem Programm. Der Besuch der Ice Fantasy auf dem oberen Teil des Kongresni trg (Kongressplatz). Dort ist eine große Eislauffläche aufgebaut. Oberhalb der Eisfläche befindet sich ein stilvolles Open-Air-Café-Restaurant, von dem aus man einen herrlichen Blick auf die Slowenische Philharmonie und das Schloss hat. Lange Eisbahnen ziehen sich durch den gesamten Park. Insgesamt stehen 2000 m² Eisfläche zur Verfügung, ein Vergnügen für die ganze Familie mit Unterhaltungsprogramm. Sportgeräte können vor Ort gemietet werden.
So feiert Slowenien den Winter – mit Ice Fantasy:Event für die ganze Familie mit Dachcafé und Blick über den beleuchteten Platz bis zur Burg.
Ein weiteres schönes Erlebnis war eine 45-minütige Bootsfahrt auf dem Ljubljanica-Kanal.Die Stadt ist bekannt für ihre Brücken. Besonders sehenswert sind drei alte Brücken über den kleinen Fluss. Sie stammen aus verschiedenen Epochen und weisen unterschiedliche Baustile auf. Wer mit dem Ausflugsschiff auf der Ljubljanica fährt, kann sie von unten bewundern.
Die bekannteste Brücke ist die Tromostovje oder Triple Bridge. Sie bildet zusammen mit dem Prešeren-Platz das Zentrum der Altstadt. Hier steht das Prešeren-Denkmal, das dem bekanntesten slowenischen Dichter gewidmet ist. Dieser Teil der Innenstadt ist Fußgängerzone. Die Drachenbrücke ist die einzige Brücke, die als Autobrücke genutzt wird. Sie wurde 1901 fertiggestellt und stellte eine Revolution in der Brückenarchitektur dar. Sie war eine der ersten Stahlbetonbrücken in Europa und die erste asphaltierte Straße in Slowenien (damals Teil der österreichisch-ungarischen Monarchie). Ihren Namen verdankt die Brücke den vier beeindruckenden großen Kupferdrachen. Sie sind das Wahrzeichen von Ljubljana und im Jugendstil gestaltet. Schön sind auch die Lampen auf der Brücke, die früher mit Gas betrieben wurden.
Die Schusterbrücke war wie die oben beschriebene Drei-Brücken-Brücke früher eine Holzbrücke und wurde vom berühmtesten Architekten der Stadt, Jože Plečnik, als Steinbrücke neu erbaut. Sie verbindet die zentralen Plätze Alter Platz (Stari Trg) und Neuer Platz (Novi Trg) in der Nähe des Hauptgebäudes der Universität.
Eingehüllt in warme Decken und versorgt mit heißen Getränken schipperten wir auf dem Fluss hin und her.Entlang des Kanals reihen sich weihnachtliche Verkaufsstände mit regionalen und handwerklichen Produkten aneinander. Besonders beeindruckend ist eine abendliche Bootsfahrt. Unter festlich geschmückten Brücken hindurch, am Ufer entlang mit beleuchteten Häuserfassaden.
Nach diesen wunderbaren Winter Opening Events in der Hauptstadt besuchten wir ein weiteres Reisehighlight in Slowenien. Ein Ort, von dem viele schwärmen! Der Winterzauber in Slowenien nimmt kein Ende!
Slowenien im Winter: Magie am Bleder See
Ein winterlicher Ausflug von Ljubljana in Richtung Nordwesten führte uns zu einem der berühmtesten Orte Sloweniens. Nach Bled strömen seit Jahrzehnten das ganze Jahr über Touristen und Besucher aus aller Welt. Früher pilgerten die Menschen wegen des besonders guten Klimas und der Gesundheit nach Bled und an den Bleder See. Ob Literaten, die aristokratische Gesellschaft oder Regenten verschiedener Länder, alle ließen sich von der fast magischen Anziehungskraft dieses Ortes inspirieren.
Nun, ein romantisches Schwärmen überkam mich in der kurzen Zeit meines Aufenthaltes, als sich zur „blauen Stunde“ das besondere Licht über den See und seine Umgebung legte. Ruhig liegt der See, umgeben von seinem beleuchteten Ufer und den umrahmenden schneebedeckten Bergen. Ein Bild wie aus dem Bilderbuch!
Mitten im Bleder See liegt eine kleine Insel mit einer Kirche. Ich stellte mir vor, wie ab Januar der ganze See zu einer riesigen Eisfläche zufriert. Dann ist die Zeit der Schlittschuhläufer gekommen, die über den See bis zur Insel und zur Kirche gleiten. Andere nutzen die Gelegenheit zum Eisstockschießen oder machen einen Spaziergang um den zugefrorenen See. Ein ganz besonderes Erlebnis für die Besucher!
Jetzt im Dezember war es noch nicht so weit. Dafür lud ein kleiner Weihnachtsmarkt zu einem gemütlichen Bummel ein. In kleinen Hütten werden lokale Produkte aus Glas, Holz und Bienenwachs angeboten. Hier finden Sie bestimmt ein kleines Weihnachtsgeschenk oder Souvenir!
Zwischendurch gönnten wir uns einen Glühwein zum Aufwärmen. Ein Tipp: Probieren sollte man auch eine lokale Spezialität, die Bleder Creme-Schnitte. (Ich habe sie so schnell gegessen, dass ich leider vergessen habe, ein Foto zu machen).
Nach Einbruch der Dunkelheit erstrahlte das Ufer in weihnachtlichem Glanz.
Auf einem Felsen, etwa 130 Meter über dem See, thront die stolze Burg. Ein kurzer Spaziergang durch ein Wäldchen führt hinauf auf den Bergrücken. Es besteht auch die Möglichkeit, mit dem Auto bis zum Parkplatz zu fahren und dann einen kurzen, etwas steilen Weg hinauf zum Burghof zu wandern. Von der Terrasse aus hat man einen herrlichen Rundblick über den ganzen See und das Seeufer.
Die Burg ist eine der ältesten Burgen Sloweniens. Erstmals urkundlich erwähnt wurde sie 1011, als der deutsche König Heinrich II. sie dem Bischof von Brixen, Adelberon, schenkte. Heute ist sie unbewohnt.
Sehenswert sind die kleine Burgkapelle und das angrenzende Museum im Innenhof des Burggebäudes. Neben dem Souvenirladen gibt es eine sehenswerte Handsatzdruckerei. Hier kann man dem Drucker zuschauen, wie er seine alte Holzpresse bedient und seine Schriften auf handgeschöpftes Papier druckt.
Zum Schluss das imposante Bild der wehrhaften Burg. Dieses märchenhafte Bild vom winterlichen Bled wird mir für immer in Erinnerung bleiben – das ist stimmungsvoller Advent in Slowenien!
Nach all den winterlichen Eindrücken aus Slowenien hier meine besten Tipps für das Reiseziel Ljubljana.
Unterkunft, Hotel, Essen und exquisites Slowenien
In Ljubljana: Das „Grand Hotel Union“ hat eine ausgezeichnete Lage. Es befindet sich im Herzen der Altstadt und in der Nähe des Bahnhofs (10 Minuten zu Fuß). Es ist ein Hotel mit einzigartigem Flair aus der Zeit des Jugendstils um 1905, in dem schon berühmte Persönlichkeiten wie Leonard Cohen, Geraldine Chaplin, Garry Gasparov, Roger Moore und viele mehr übernachtet haben.
Mein persönlicher Tipp: Einen sensationellen Blick auf die Altstadt und die Burg hat man von den Zimmern der obersten Etagen im 8. Stock, wie auf dem Bild rechts zu sehen.
Lokale Küche: Die berühmte Wurst „Klobasse“ hat hier ihren Ursprung. Am besten isst man sie in dem kleinen Altstadtrestaurant „Klobasarna“, wo es auch eine andere slowenische Eintopfspezialität gibt, den Ricet. – Wer es ganz exquisit mag, kann sich im „JB Restaurant„ von einem slowenischen Starkoch ein Gourmet-Dinner zubereiten lassen.
Wenn du mehr über Ljubljana erfahren möchtest und wie es dort in der warmen Jahreszeit ist, dann schau dir diesen Beitrag über die grüne Stadt Ljubljana an. Ich zeige dir, wie urban, jung und grün diese Stadt ist.
Anreise nach Slowenien
Von Wien: Mit dem Auto oder dem Bus. Mit der Bahn gibt es tägliche Direktverbindungen in die Hauptstadt Ljubljana, die Fahrzeit beträgt ca. 6 Stunden.
Ab Deutschland gibt es z.B. direkte Flugverbindungen ab Berlin oder Frankfurt mit der Adria Airways.
Informationen und Details zu den Winterzauber-Destinationen in Slowenien gibt es bei der Slowenischen Tourismuszentrale in Wien und München. Informationen zu Ljubljana und den Winterzauber-Veranstaltungen in Slowenien gibt es auf der offiziellen Tourismus-Website der Stadt Ljubljana.
Foto-Streifzug im Advent
Die Magie der Stadt lässt sich auch auf einer Fotoreise zum Advents- und Winterzauber in Ljubljana einfangen – mit den Fotoprofilen von Die Fotofüchse.
Text und Fotos „Slowenien im Winter“©Sissi Munz
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Faszinierend! Ich war schon mehrmals in Slowenien, zuletzt im Herbst im schönen Socatal und in der Goriska-Brda-Weinregion. Dass es auch im Winter so märchenhaft ist, hätte ich nicht gedacht. Man lernt eben nie aus! 😉 Vielen Dank für die tollen Bilder! Liebe Grüße, Manfred
Es freut mich lieber Manfred, dass dir meine Fotos so gefallen! Vielleicht zieht es dich ja auch mal im Winter dorthin. lg Sissi
Uii ja das sieht auch im Winter Klasse aus, wir waren im Sommer dieses Jahr da ich habe gerade auch über Bled geschrieben https://www.mitkindimrucksack.de/2017/12/15/tagesausflug-nach-bled/ .
Danke für deinen stimmungsvollen Bericht, macht Lust auch in der Vorweihnachtszeit nach Slowenien zu fahren.
LG aus Norwegen
Ina
Liebe Ina, freut mich zu hören, dass du auch ein SLO-Fan bist und schau mir gerne deine Eindrücke an. Folge dir auf Insta. lg
Möchte gerne noch meinen Kommentar mit meinem winterlichen Beitrag von BLED u. Ljubljana ergänzen. lg