Das kleine Rom der Slowakei-Trnava, Tipps

12:00 | | Comment 1

Die slowakische Kleinstadt mit Flair! Ein schönes Ausflugsziel

Meine Reise in die Slowakei führt mich nach Trnava, eine Kleinstadt (ca. 45 km von Bratislava entfernt), die den klangvollen Beinamen „Klein Rom“ trägt. Das macht mich neugierig – was hat das ca. 70.000 Einwohner zählende Trnava (dt. Tyrnau) mit der italienischen Metropole zu tun? Ich gehe auf Spurensuche.

Trnava Slowakei, charmantes Ausflugsziel

Was Trnava als Ausflugsziel so besonders macht, sind seine Sehenswürdigkeiten: viele schöne Kirchen, sakrale Denkmäler und Synagogen. Sie sind Zeugen einer interessanten Epoche. – Aber auch ein anderes Thema ist in Trnava und Umgebung interessant. Es ist der Wein.

Stadtbild von Trnava_Slowakei

Das kleine Rom der Slowakei

Mehr als 300 Jahre lang war Trnava das katholische Zentrum des ungarischen Katholizismus (damals Teil Ungarns). In dieser Blütezeit entwickelte sich vor allem die Architektur. Wissenschaft und Kunst erlebten eine Blütezeit. Die Sakralbauten prägen noch heute das Stadtbild. Auf relativ kleinem Raum lassen sich insgesamt 11 Gotteshäuser zählen, was zur Bezeichnung kleines Rom geführt hat.

Sonnenuntergang, Tvnava Slowakei Ausflugsziel
Trnava bei Sonnenuntergang, Bild pixabay

Mit der Gründung der ersten Universität 1635 entwickelte sich Trnava zu einem geistigen Zentrum. Ihr Ruf reichte weit über die Grenzen hinaus. Neben einer eigenen Druckerei verfügte die Universität über eine der größten Bibliotheken des Landes und eine eigene Sternwarte. Später (1667 und 1769) wurden in Trnava zwei weitere Fakultäten gegründet. Viele bedeutende Persönlichkeiten zogen Trnava Bratislava vor und lebten hier. Unter den Jesuiten entwickelte sich Trnava zu einem Zentrum der universitären Lehre und Bildung. Auch heute noch zieht die Stadt Tausende junger Studenten aus der ganzen Slowakei an, die an den renommierten Universitäten studieren und die geschichtsträchtige Stadt zu einem lebendigen Ort machen.

Spurensuche in Trnava

Bei einem Herbstspaziergang schlendere ich durch die Gassen der historischen Altstadt, über stille Plätze mit altem Kopfsteinpflaster, vorbei an kleinen Cafés und urigen Gaststätten. Die mittelalterliche Stadt hat ihren Charme, auch wenn die Zeit stehen geblieben zu sein scheint. Die vielen jungen Studenten sind bei meinem Rundgang offensichtlich beim Lernen an der Universität. Abends treffen sie sich in den gemütlichen Lokalen.

Das kleine Rom der Slowakei
Das kleine Rom der Trnava, Slowakei

Mein Weg führt mich entlang der Stadtbefestigung, die einst den Stadtkern schützte. Hier steht auch der 57 Meter hohe Stadtturm, von dem aus man bei schönem Wetter einen weiten Blick in die Umgebung hat. An meinem Besuchstag ist es leider trüb. So nutze ich die Gelegenheit, in eine unterirdische Katakombe hinabzusteigen. Ganz versteckt und kaum wahrnehmbar liegt der Abstieg, der nur durch meine Führerin möglich ist. Sie hat den Schlüssel für die kleine Tür in die Unterwelt. Etwas gruselig ist es schon, an dieser archäologischen Stätte Hunderte von Knochen aus dem Mittelalter auf einem Haufen zu sehen!

Das kleine Rom der Slowakei

 Sehenswürdigkeiten von Trnava

Beeindruckend sind nicht nur die Kirchen, wie z.B. die Basilika St. Nikolaus, die ein Marienwallfahrtsort ist. Die Kathedrale St. Johannes der Täufer, auch Universitätskirche genannt, aus dem 17. Jahrhundert mit einer imposanten Gemäldedecke im Inneren und einem hölzernen Hochaltar, der imposante 20 Meter in die Höhe ragt.

In unmittelbarer Nähe befinden sich inmitten der katholischen Sakralbauten zwei jüdische Synagogen. Sie sind nicht mehr aktiv, da es keine jüdische Gemeinde mehr gibt. Heute werden sie jedoch, wenn auch für andere Zwecke, wieder belebt, und das auf sehr geschmackvolle Weise. Das eine beherbergt ein stilvolles Café in einem wunderschön rekonstruierten Innenraum, das andere ein Museum für moderne und zeitgenössische Kunst. Ein beliebter Ort für moderne Ausstellungen und Veranstaltungen.

Für Architekturinteressierte: Die Synagoge ist in orientalisch-historisierender Architektur mit zwei Türmen an der Fassade gestaltet. Sie wurde Ende des 19. Jahrhunderts von dem Wiener Architekten Jakob Gartner entworfen. Vor dem Gebäude befindet sich ein Denkmal, das an die Opfer des Holocaust erinnert. Mein Eindruck war, dass beide Synagogen eine besonders angenehme und ruhige Atmosphäre ausstrahlen, die besonders auf kreative Menschen anziehend wirkt.

Außer der sakralen Baukunst gibt es noch eine weitere Besonderheit, die die Stadt anziehend macht. Es ist die Wein-Tradition und die Herstellung von

Genuss: Wein und Met

Die lange Tradition des Weinbaus in dieser Region der Slowakei hat die Stadt reich gemacht. Im Mittelalter war Trnava eines der größten Weinbaugebiete Ungarns. Es gab sogar zweistöckige Weinkeller, in die der Wein mit Pferdewagen transportiert wurde. Auch heute noch wird Wein angebaut und die Winzer der umliegenden Weingüter haben Weine von bester Qualität zu bieten. Eine Weinprobe lohnt sich!

Für Weinliebhaber werden im Frühjahr und im Herbst Erlebnisführungen mit Weinverkostung in Trnava und Umgebung angeboten. Halbtägige Weintouren führen zu ausgewählten Weingütern mit preisgekrönten Weinen. Eine schöne Kombination sind z.B. die Weingüter Vino Mrva&Stanko und Terra Parna im Dorf Suchá nad Parnou unweit von Trnava.

Genauere Informationen dazu gibt es im Touristischen Infozentrum in Trnavo.- Den besonderen Honigwein und andere Honigspezialitäten aus der Region findet man in Trnava in der Štefánkova Straße. – Zum Schluss noch ein paar persönliche Tipps:

Tipps für Trnava, Anreise in die Slowakei

Außer mit dem Auto kann Trnava (Tyrnau) mit dem Bus gut erreicht werden, die aktuell gültigen Bus-Verbindungsmöglichkeiten.

Synagogen Café: ein einzigartiges Kaffeehaus in der renovierten orthodoxen Synagoge.

Jána Koniarak Galerie: Moderne Kunst in ehemaliger Synagoge mit einzigartiger Atmosphäre.

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Diese Reise wurde ermöglicht auf Grund der freundlichen Journalisten-Einladung der Slowakischen Zentrale für Tourismus.

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Text und Fotos „Trnava Sehenswürdigkeiten Slowakei“, copyright ©Sissi Munz

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Comments

  1. silvia sagt:

    Sehr interessant! Ich habe schon das Gefuhel, dass ich Halb Europa bereist habe!

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