Höhlenstadt Uplisziche, Gori und Stalin Kult

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Entdecke die Region Kartli und ihre Höhepunkte – beeindruckend auf völlig unterschiedliche Weise

Eine Reise von Tiflis aus führte mich in die Region Kartli(en). Dort besuchte ich einen der faszinierendsten Orte des Landes, die prähistorische Höhlenstadt Uplisziche in Georgien.

Höhlendstadt Uplisziche in Georgien

Uplisziche ist ca. 100 km von Tiflis entfernt. Das sind etwa. 1,5 Std. Autofahrt, in der Nähe der Provinzstadt Gori. Von dort sind es etwa 15 km zu einer besonderen Sehenswürdigkeit: der älteste in Felsen gemeißelte Siedlungsort von Georgien, die Höhlenstadt Uplisziche.

Über einen Stiegen-Tunnel, der früher der Wasserversorgung diente, steigt man auf das Felsplateau hinauf. Von dort aus bietet sich ein wundervoller Ausblick über das Mtkwari-Tal. Man muss schon gut zu Fuß sein um sich über die glatten Felsplatten zu bewegen.

Die Geschichte der Höhlenstadt Uplisziche

Dort angekommen staunt man über die zahlreichen Höhlen. Schon etwa 1000 Jahre v. Chr. war der Ort eine stadtähnliche Siedlung. Er war ein bedeutendes Handelszentrum entlang der Seidenstraße. Echt beeindruckend, was Menschen vor so langer Zeit in Fels und Stein gehauen haben. Säulenhallen, ein Amphitheater, Weinkeller, ein Kanalisationssystem und eine Hauptstraße kann man bestaunen. Sogar eine Art Apotheke in der Heilpflanzen aufbewahrt wurden, ist noch relativ gut erhalten.

Kirche und Höhlenwohnungen in Höhlenstadt Uplisziche
Kirche auf dem höchsten Felsen von Uplisziche

Auf dem höchsten Punkt erhebt sich eine Kirche aus dem 10. Jahrhundert, die im Inneren mit Fresken bemalt ist. Eine Apotheke, in der Heilpflanzen aufbewahrt wurden, ist ebenfalls zu bestaunen.

Tempelruine in der Höhlenstadt Uplisziche mit Ausblick

Mein Guide Sopio führte mich durch die Höhlen und konnte mir Vieles über Uplisziche erzählen. Die vorchristliche Höhlenstadt Uplisziche wurde bereits in der Bronzezeit Stück für Stück aus dem Fels gehauen. Im Mittelalter, zur Zeit der größten Blüte der an der wichtigen West-Ost-Verbindung gelegenen Stadt, wohnten hier mehrere Tausend Menschen. Es war einst ein bedeutendes Zentrum des damaligen Georgien.

Blick von oben auf ein grünes Tal in Georgien
Blick auf das Mtkwari-Tal

Vom Plateau aus hat man einen fantastischen Blick auf die umliegende Landschaft am Mtkwari-Fluss. Im April war sie bereits grün und die Bäume begannen zu blühen. Am Ufer des Flusses haben Archäologen eine Nekropole (Totenstadt) gefunden. Die Bewohner des darüber gebauten Dorfes wurden dafür umgesiedelt um die Ausgrabungen ungehindert durchführen zu können.

Befremdlicher Stalin-Kult

Von der beeindruckenden Höhlenstadt Uplisziche ging es zurück zur Stadt Gori, die nur etwa 25 km von Südossetien entfernt an der strategisch wichtigen Ost-West-Fernstraße liegt. 2008 war sie im damaligen georgisch-russischen Konflikt um dieses Gebiet Ziel russischer Luftangriffe.

Gori ist die Geburtsstadt von Josef Stalin. Nach seinem Tod wurde hier ein Museum zu Ehren des Diktators eingerichtet. In der alten Konzeption ist es seit den 50-iger Jahren kaum unverändert. Es präsentiert das Leben und die Taten Stalins leider völlig unkritisch. Äußerst befremdlich fand ich eine Art Stalin-Altar. Das Museums-Personal machte auf mich einen eher starren Eindruck. Hier herrscht offenbar noch ein anderer Geist!

Im Park des Museum-Gebäudes befindet sich ein Nachbau von Stalins Geburtshaus und der Eisenbahnwaggon mit dem Stalin reiste. Im Museums Shop sind ausschließlich Souvenirs (Teller, Kugelschreiber, Gläser u.a.m.) mit Stalin-Abbildungen zu kaufen. Der ehemalige Diktator ist immer noch allgegenwärtig. Die Geschichte und die Ereignisse jener Epoche haben offenbar noch eine andere Dimension ohne jegliche Hinterfragung der diktatorischen Person und seiner Taten.

Georgien Reiseberichte und Tipps

Meine Reise führte mich in die Hauptstadt und in verschiedene andere interessante Regionen von Georgien. Dazu kannst du weitere Tipps in folgenden Beiträgen finden.

Die Hauptstadt Tiflis ist auch für einen Städtetrip interessant. Darüber und die anderen Stationen meiner Georgien-Reise findet ihr in den folgenden Beiträgen: Tiflis und die Wilde Schönheit Georgiens und Das Weinland oder zu den spirituellen Orten.

Text und Fotos „Höhlenstadt Uplisziche Georgien“ ©Sissi Munz

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