Ein Streifzug durch die Wiener Museen und ihre Kunst-Highlights
Kunst Museen Wien
Kaum hat das Jahr begonnen, schon starten die großen Museen in Wien mit Kunst-Präsentationen und eifern nahezu um die Wette. Für mich ist das ein schöner Anlass, den Presse-Einladungen zu folgen. Einen ersten Einblick, was euch als kultur- und kunstinteressierten Wien-Besucher in dieser Saison erwartet, gebe ich euch in meiner Vorschau.
Zeit für Kunst Vienna?
Im Februar steht in Wien eine Ausstellungs-Eröffnung nach der anderen auf dem Programm. Ich besuchte die Albertina, das Kunsthistorische Museum und im Museumsquartier das Leopold Museum sowie das Mumok, Museum für Moderne Kunst Stiftung Ludwig. Es ist auch wirklich einfach diese Museen zu finden. Sie alle liegen in einem relativ kleinen Radius in der Innenstadt. Es ist ein schöner Spaziergang von der Albertina, die gleich hinter der Oper angesiedelt ist, durch den wunderbaren Burggarten hindurch. Dann quert man die Ringstraße und schon ist man beim Kunsthistorischen Museum angelangt. Von dort ist es nur mehr ein Katzensprung ins gegenüberliegende Museumsquartier. In diesen großartigen Museen findet der Besucher einen Reigen an völlig unterschiedlichen Kunststilen, Künstlern und Präsentationsarten. Es ist einfach aufregend! Jeder Kunst-Liebhaber findet wohl seine Favoriten oder entdeckt sie immer wieder neu!
Erzähle ich Freunden, Bekannten von Wiens Kunst-Museen, beginnen sie oft zu schwärmen, welche Ausstellungen und Kunstwerke sie besonders fasziniert haben bei ihren früheren Besuchen. Immer wieder höre ich „Das muss ich sehen! Da muss ich wieder nach Wien kommen! – Nun ja, vielleicht ist unter den folgenden vier Ausstellungs-Highlights wieder ein besonders interessantes Kunst-Zuckerl dabei?
Stairway to Klimt
Der österreichische Sezessions-Künstler Gustav Klimt, wer kennt ihn nicht? Wer nach Wien kommt, sieht zumindest sein berühmtestes Bild „Der Kuss“. (dazu mein Beitrag über die Kunstschätze im Oberen Belvedere Museum,)
2018 ist der 100-jährige Todestag des Malerfürsten und so wird man im Laufe dieses Jahres noch häufiger auf spezielle Klimt-Präsentationen in Wien stoßen können.
Kunst im KHM Wien
Das Kunsthistorische Museum widmet seine Aufmerksamkeit vom 13.2.- 2.9.2018 auf die Wandmalereien im prachtvollen Stiegenaufgang des Hauses. So der Titel „Stairway to Klimt“. Niemals sonst hätte man Gelegenheit diese Architektur-Malerei zwischen den Säulen in 12 Metern Höhe von der Nähe aus zu betrachten. Durch eine vier Tonnen schwere Brücken-Konstruktion bietet sich die Möglchkeit, Klimts dekorativen Gemälden aus seiner frühen Schaffenszeit auf Augenhöhe zu begegnen.
Wiener Aquarell-Malerei
Die Ausstellung in der Wiener Albertina zeigt einen Bilderreigen von besonderer Schönheit. Die hauseigenen Schätze 180 Kunstwerken aus den Sammlungen des Museums wurden in dieser Präsentation durch bedeutende Leihgaben ergänzt.
Der hohe Stellenwert des Wiener Aquarells für die Kunst des 19. Jahrhunderts wird eindrucksvoll belegt. Einer seiner bedeutendsten Vertreter ist Rudolf von Alt, dem größten österreichischen Aquarellisten und Landschaftsmaler dieser Epoche. Die besonderen Qualitäten der Wiener Aquarellmalerei des 19. Jahrhunderts sind virtuose Stadtansichten und Landschaften, detailverliebte Porträts und Genrebilder. Auch Blumenstücke bilden einen reichen Motivschatz. Für die Landschaftsmaler waren Reisen und Wandern eine wichtige Voraussetzung. Die große Nachfrage nach Ansichten fremder Städte und Gegenden innerhalb der Habsburgischen Monarchie erforderte bei den Künstlern eine ständige Erweiterung ihrer Motive. Manche Bilder sind auch als eine Art Landesdokumentation zu verstehen. So z.B. die Gletscherbilder von Thomas Ender, die die österreichischen Alpen zu einer touristischen Attraktion machten. Bis zur Erfindung der Fotografie behielt die Aquarellmalerei seine große Bedeutung. – Die Ausstellung ist von 16. Februar bis 13. Mai 2018 zu sehen.
WOW! The Heidi Horten Art Collection
Unter diesem Titel wird ein Teil aus der Privatsammlung der österreichischen Mäzenin Heidi Goëss-Horten erstmals der Öffentlichkeit gezeigt. Die international ausgerichtete Ausstellung im Leopold Museum (im Museumsquartier gelegen) umfasst insgesamt 170 Exponate. Es sind Meisterwerke der seit den 1990er-Jahren sorgfältig gesammelten Kunstwerke wie z.B. von Gustav Klimt, Emil Nolde, Marc Chagall, den amerikanischen Pop-Art Vertretern Andy Warhol und Roy Lichtenstein, weiters Damien Hurst, Yves Klein, Lucio Fontana u.a.
Die Sammlerin Heidi Goëss-Horten (im Bild rechts) wurde 1941 in Wien geboren. 1966 heiratete sie den deutschen Unternehmer Helmut Horten, mit dem sie ihre Leidenschaft für das Kunstsammeln entdeckte. Nach seinem Tod begann sie ihre eigene Kunstsammlung aufzubauen. Sie ist seit 2013 mit Carl Anton Graf von Goëss verheiratet und lebt in Kärnten.
Die Kunst, mit der ich seit vielen Jahren lebe, ist zu greifbarer Kunstgeschichte geworden. Dieses Erlebnis möchte ich nun im Rahmen der Ausstellung im Leopold Museum mit anderen Menschen teilen. Es war mir auch ein wichtiges Anliegen, die Programme der Kunstvermittlung zu unterstützen und einen möglichst uneingeschränkten Zugang zur Ausstellung zu gewährleisten. Kunst hat für mich ein verbindendes Element. Der Gedanke, dass ich mit diesem Projekt dazu beitragen kann, eine Brücke zwischen den Generationen sowie zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft zu schlagen, erfüllt mich daher mit großer Freude. (Heidi Goëss-Horten)
Retrospektive Bruno Gironcoli
Ist man bereits im Komplex des Museumquartiers mit dem Leopold Museum unterwegs, so sind es nur wenige Schritte zum nächsten Kunst Hotspot. Im Mumok (Museum der Modernen Kunst Stiftung Ludwig) widmet sich unter dem Titel „In der Arbeit schüchtern bleiben“ einem großen österreichischen Künstler des 20. Jhs., Bruno Gironcoli.
Bereits beim Spazieren über den breiten Innenhof des Museumquartiers fällt eine beeindruckende Skulptur auf. Eine weitere Plastik ist vor dem Eingang des Museums positioniert. Der Künstler (*1936 in Villach; † 2010 in Wien) war dem breiteren Publikum vor allem durch seine ab Mitte der 1980er-Jahre ausgestellten Großplastiken bekannt. Die groß angelegte Retrospektive stellt erstmals den Maler und Zeichner Gironcoli in den Mittelpunkt. Zu sehen vom 3. Februar bis 27. Mai 2018.
Viel Spaß beim Wiener Kunst-Genuss!
Was dich sonst noch interessieren könnte – Kunst-Ausstellungen
Die großartige und umfangreiche Alfons Mucha-Präsentation Zur Mucha Ausstellung nach Brünn! und die Egon Schiele Ausstellung in der Albertina Wien oder die Albertina Modern Ausstellungs-Highlights, besuche auch im Leopold Museum, Kunst um 1900.
Text und Fotos für „Kunst Museen Wien“ ©Sissi Munz
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Auweh komme zu wenig dazu Kunst mal wieder zu geniessen. Um so schöner wars den Beitrag zu lesen 🙂
Das freut mich sehr liebe Alissa, dass dich mein Kunst-Beitrag so angesprochen hat. Es ist schön, dass es auch Kunst-Liebhaber unter meinen Lesern gibt. Freu mich auf weiteres Folgen, danke und lg Sissi