Entdecke das unbekannte Moldawien als Reiseland – die schönsten Orte faszinieren!
Moldawien Rundreise
Als ich zu einer Pressereise* nach Moldawien eingeladen wurde, hatte ich keinerlei Wissen über das Land. Von einer Hauptstadt namens Chișinău (deutsch Kischinau, russ. Kishnev) hatte ich noch nie gehört. Also, was macht man um klüger zu werden, man googelt um sich etwas Basiswissen über die Republik Moldau anzueignen oder liest weiter meine folgenden Tipps um einen Eindruck zu bekommen und die interessantesten Sehenswürdigkeiten dieses Landes kennenzulernen.
Moldawien Wissenswertes für die Rundreise
Die Republik Moldau oder Republik Moldova (offiziell auf Rumänisch: Republica Moldova), allgemeinsprachlich auch Moldawien, ist ein Binnenstaat in Südosteuropa. Das Land grenzt im Westen an den EU-Staat Rumänien. Im Norden, Osten und Süden wird Moldawien vollständig von der Ukraine umschlossen. Das Land ist stellenweise nur zwei Kilometer vom Schwarzen Meer entfernt, aber es gibt keinen eigenen direkten Zugang zum Meer.
Als eigenständiger Staat existiert die Republik Moldau erst seit 1991. Da hat sich die Moldauische SSR während der Auflösung der Sowjetunion für unabhängig erklärt. Im 19. Jh. gehörte das Gebiet zum Russischen Kaiserreich, nach dem Ersten Weltkrieg größtenteils zu Rumänien und nach dem Zweiten Weltkrieg zur Sowjetunion.
Moldawien Sprache: Moldawisch, Rumänisch, Russisch?
Wer als Reisender Russisch spricht, der hat schon mal einen Vorteil! Denn mit Russisch kann man sich fast mit jedem Einheimischen unterhalten. Die jüngere Generation mit höherer Bildung spricht meist Englisch oder Französisch (aufgrund der Sprachenverwandtschaft mit dem Rumänischen). Die eigentliche Landessprache ist Rumänisch, vielmehr seit ihrer nationalen Eigenständigkeit bezeichnen die Moldauer ihre Sprache lieber als Moldawisch. Was die Bevölkerung betrifft, so sind die drei größten Volksgruppen des Landes die Moldauer, Ukrainer und Russen und es gibt mehrere Minderheiten.
Was nun die Kultur und die Sehenswürdigkeiten betrifft, so wurde ich bei meiner Recherche vor meiner Abreise nur spärlich fündig. Umso gespannter war ich, dieses mir völlig unbekannte Land für mich zu entdecken.
Moldawien Rundreise, Sehenswürdigkeiten
Moldawien ist ein unbekanntes, wenig touristisches und armes Land – das heißt aber nicht, dass es keine Sehenswürdigkeiten und Attraktionen zu bieten hätte!
Die Hauptstadt Chișinău
Vorweg gesagt, es gibt verschiedene Schreibweisen: deutsch Kischinau, russ. Kishnev, meistens Chisinau geschrieben. – Über die Sehenswürdigkeiten von Chisinau habe ich einem eigenen, zentralen Beitrag geschrieben. Meine Eindrücke und besten Tipps zur Hauptstadt (wie z.B. die Kathedrale unten im Bild) findest du im Beitrag Wo bitte liegt Chisinau?
Das Nationalmuseum
Das historische Gebäude ist eines der schönsten in der Hauptstadt und ist renoviert. Die Art der Ausstellung von Exponaten erinnert an frühere Zeiten. Sie entspricht nur wenig unseren Vorstellungen eines zeitgemäßen Museums. Dennoch finde ich, ist der Besuch dieses Museum empfehlenswert für jene, die eine Vorstellung von der Kultur, der Geschichte und das Alltagsleben der Bevölkerung des Landes bekommen möchten. Ein Highlight unter den Objekten ist das Skelett eines Dinosauriers, das man auf dem Gebiet des heutigen Moldawien gefunden hat.
Chișinău ist der ideale Ausgangspunkt für Ausflüge in die Umgebung und zu weiteren Moldawien Sehenswürdigkeiten.
Weingut Cricova – die unterirdische Weinstadt
Der erste Ausflug führte mich nach Cricova, eine Kleinstadt etwa 15 km nördlich von Chișinău. Bekannt ist Cricova wegen seines unterirdischen Stollensystems mit einer der größten Wein-Sammlungen der Welt. Was ich dort unter der Erde zu sehen bekam, hätte ich mir nie im Leben vorstellen können!
Der Ort ist eine echte Attraktion! Ich machte eine Führung. Als Besucher begibt man sich in eine unglaubliche und fantastische Stadt unter der Erde mit einem weitverzweigten Kellersystem! Mit einem offenen Wagen fährt man in die Unterwelt hinein. Es ist echt spannend und beeindruckend! Die unterirdischen Straßen sind nach Weinen benannt, die hier gelagert werden: Cabernet Sauvignon, Merlot, Chardonnay. In früheren Jahren, an manchen Stellen sogar heute noch, wurde Kalkstein abgebaut.
Aufgrund seiner Ausdehnung und Bedeutung wird es auch oft als unterirdische Stadt bezeichnet und ist eine wahre Touristen-Attraktion! – vielleicht vergleichbar mit den Champagnerkellereien der Champagne. In einem Labyrinth mit einem 120 km langen Stollensystem werden lediglich die Hälfte der Stollen zur Weinlagerung genutzt. In einem anderen Teil befinden sich Degustierräume für Wein-Verkostungen.
Die großzügig angelegten Räumlichkeiten für Weinverkostungen sind äußerst komfortabel und luxuriös ausgestattet. Die speziellen bemalten Fenster geben den täuschenden Eindruck, als ob normales Tageslicht durchdringen würde.
In einer Tiefe bis zu 100 m und einer Fläche von ca. 53 ha reifen ca. 1,25 Millionen Flaschen Wein. Darunter lagern auch exklusive Weine internationaler Persönlichkeiten und Staatsoberhäupter, wie z.B. von Putin. Wer würde schon erwarten, dass A. Merkel ein Wein-Depot in Moldawien besitzt!?
Kloster Căpriana
Das Kloster Căpriana befindet sich etwa 40 km nordwestlich von Chișinău.
Die erste urkundliche Erwähnung des Klosters Căpriana stammt aus dem Jahr 1429 in einer Urkunde eines moldauischen Fürsten. Ursprünglich war es noch ein Holzgebäude. Während der Russischen Herrschaft wurde 1903 das Gebäude mit dem Bau der Winterkirche nochmals erweitert. Das Motiv des Capriana Klosters ist auch auf der moldawischen 1 Leu Banknote zu finden.
Zu Sowjetzeiten waren die Kirche und das Kloster jahrzehntelang geschlossen. Das Kloster wurde dann zwischen 2003 und 2005 umfangreich saniert und ist prachtvoll. Das Kloster gehört zu den meist besuchten, dennoch sieht man nicht allzu viele Menschen dort. Der Pope freut sich über das Interesse der Besucher. Eintritt braucht man hier nicht zu bezahlen!
Orheiul Vechi – Moldawiens UNESCO Sehenswürdigkeit
Von der Hauptstadt geht die Moldawien Rundreise in das wohl schönste Landschaftsgebiet des Landes nach Orheiul Vechi, das etwa 50 km entfernt liegt. Man fährt auf der Schnellstraße M2 Richtung Norden. Kurz vor der Ortschaft Orhei biegt die Nebenstraße R28 von der M2 nach Osten ab. Orcheiul Vechi erreicht man über die Dörfer Ivancea und Brănești.
Die Umgebung der antiken Stadt Orheiul Vechi ist ein einzigartiger natürlicher und historischer Komplex. Die Naturlandschaft und die Fundorte antiker Zivilisation miteinander kombiniert nahmen Aufnahme in die Liste der UNESCO-Welterbestätten.
Der in diesem Bereich 15 bis 20 Meter breite Fluss schlängelt sich zwischen zwei in Ost-West-Richtung verlaufenden Hügeln. Auf der Wegstrecke erreicht man als erstes die Reste einer spätmittelalterlichen Festung. Sie liegt am höchsten Punkt der etwa zwei Kilometer langen und bis zu 700 Meter breiten Peștere-Landzunge. Dann geht es weiter hinab an den präparierten Mauern des Tataren-Badehauses bis zur Brücke über den Răut.
Die markanteste archäologische Stätte von Orheiul Vechi ist das tatarische Badehaus Das Steingebäude besaß einst ein von römischen Bädern übernommenes Funktionsprinzip mit verschiedenen beheizten Bade- und Ruhe-Räumen.
Auf eine frühchristliche Besiedlung von Höhlen-Behausungen weisen Zeichen an den Höhlenwänden im Gebiet von Orheiul Vechi hin. Es war dort eine Besiedlung durch Christen sehr wahrscheinlich. Historisch gesichert sind christliche Einsiedeleien in Höhlen in dieser Gegend ab dem 11. Jahrhundert. Die aus der Zeit des 11. bis 13. Jahrhunderts gefundenen einfachen christlichen Kreuze und Enkolpions (Reliquienkapseln) belegen die Existenz einer christlichen Gemeinschaft. Vom 14./15. Jahrhundert bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts war die Hochphase der christlichen Höhlenbewohner. Es sollen damals bis zu 400 Mönche in den Felshöhlen gelebt haben.
Höhlen-Kloster am Butuceni Hügel
Der langgestreckte Butuceni-Hügel gilt nach Jahrhunderte alter Tradition bis heute als heiliger Ort. Man kann ihn nur zu Fuß hinaufwandern. Der Weg führt die Landzunge entlang (siehe Beitragsbild). Auf dem höchsten Punkt liegt das vermutlich um 1675 gegründete Höhlenkloster (Mănăstirea Peștera). Dieser Ort zieht die meisten Besucher an.
Wenige Meter oberhalb des Glockenturms steht ein steinernes Kreuz aus dem 18. Jahrhundert, dem im Volksglauben eine heilende und wunscherfüllende Wirkung zugesprochen wird.
Zu dem Höhlenkomplex, der sich etwa 50 Meter über dem Fluss in der Felswand befindet, gehören eine Kapelle und mehrere angrenzende Mönchsklausen. Die unterirdische Höhlenkirche ist der Heiligen Maria gewidmet.
Nach all den interessanten Besichtigungen sind zwei Tage Ruhe an einem Ort der Entschleunigung angesagt.
Urlaub im Ökodorf Butuceni
Die nach Süden abzweigende Straße führt hinunter zu einer anderen Flussbrücke und zum Dorf Butuceni, das sich südlich des Butuceni-Hügels erstreckt. Dieser bildet eine drei Kilometer lange Landzunge, die an ihrem Ostende 300 Meter Breite und 120 Meter Höhe über dem Flusstal erreicht.
Ein Ort der Entschleunigung! Will man sich wirklich einmal von allem zurück ziehen, fasten vom Konsum, Medien, Laptop und Handy – so kann man sich entweder in ein Kloster zurückziehen oder hierher nach Butuceni! Wo es nichts gibt, außer Natur und einer kleinen Greißlerei im winzigen kargen Dorf. Lies mehr darüber in meinem Beitrag über die Entschleunigung im Ökodorf in Moldawien.
Essen und Trinken in Moldawien
Die Küche der Republik Moldau ist eng mit der Küche Rumäniens (besonders aus der Region Moldau) verwandt. Man findet auch Einflüsse der russischen, griechischen und der türkischen Küche vor. Die Weine sind vorzüglich – jedenfalls mehrere verkosten!
Was mich am meisten beeindruckt hat
Es gibt noch ein Land in Europa ohne Massen-Tourismus – das ist Moldawien! Die Einfachheit birgt Schönheiten und Reizvolles. Es ist ein Land in dem manchmal die Zeit stehen geblieben scheint, aber deren offene Menschen nach vorne strebt. Für uns stress- und konsumgeplagte Mitteleuropäer ist es ein Land, das uns auch gewissen Vorzüge der Einfachheit und der Entschleunigung näher bringt. Ich habe sehr nette, freundliche Menschen kennengelernt! Mehr Foto-Impressionen zur Moldawien Rundreise.
Reisetipps für Moldawien und Rumänien Rundreise
Noch mehr Interessantes für deine Reise mit Tipps kannst du in meinen weiterführenden Moldawien-Artikeln finden, schau rein und lasse dich inspirieren! über die Hauptstadt Chisinau und über die Weingebiete und Weingüter (in Engl.) Moldova; land of grapes and wineries. Für Rumänien habe ich in der Region Siebenbürgen einige schöne Reiseziele mit Ökotourismus und Gästehäuser entdeckt.
*Offenlegung*: besten Dank an USAID für die Einladung, die diese Pressereise ermöglicht haben.
Text und Fotos „Moldawien Rundreise, Sehenswürdigkeiten“ ©Sissi Munz
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Ich war 2002 in Moldawien auf Spurensuche der Bessarabiendeutschen. Es war auch für mich eine wunderschöne Zeit gewesen. Ich habe jetzt noch einmal vor nach Moldawien zu fahren, aber dieses Mal möchte ich die Sehenswürdigkeiten des Landes erkunden.
Lieber Mario, das klingt ja echt interessant! Nach dem Krieg sind ja viele nach D u. A rückgewandert. Deine Spurensuche war bestimmt spannend. Für die nächste Reise wünsche ich dir schöne Erlebnisse, Entdeckungen und Begegnungen. Ich hoffe, du genießt die vorzüglichen Weine!? lg Sissi
Hallo Sissi,
vielen Dank für den herrlichen Bericht und die schönen Bilder aus Moldawien. Wir haben das Land im letzten Jahr kennengelernt und waren genauso begeistert. Die Ruhe und freundliche, wenn auch in manchen Gegenden etwas schüchterne, aber sehr hilfsbereite Menschen – wir haben uns überall wohl gefühlt. Zudem waren wir überrascht, wie leicht man dort durch das Land reisen kann. Wir haben uns einen Mietwagen genommen und auch wenn so manche Straße etwas holpriger war, hatten wir viel Freude und tolle Erlebnisse.
Dankeschön und liebe Grüße
Anne
Danke liebe Annette, schön dass du auch so gute Erfahrungen in diesem Land gemacht hast und uns das wissen läßt! Positives Interesse kann das Land sicher brauchen! Da können wir andere neugierig darauf machen und sie ermutigen das Land kennenzulernen. Herzlichen Gruß!