Die südbulgarische Stadt bezaubert mit ihrer Altstadt und hat viel Charme.
*Pressereise* Plovdiv Sehenswürdigkeiten
Die zweitgrößte Stadt des Landes war das südlichste Ziel meiner Reise durch Bulgarien. Plovdiv mit seinen rund 300.000 Einwohnern liegt in der Thrakischen Tiefebene am Fluss Maritza. Das Zentrum von Plovdiv Altstadt mit den Sehenswürdigkeiten ist ein einzigartiges architektonisches Ensemble aus alten Gebäuden, archäologischen Fundstücken, Museen und Galerien, Kirchen und Moscheen. Dazwischen laden gemütliche Cafés und Restaurants zum Verweilen ein.
Plovdiv Altstadt Sehenswürdigkeiten
Ich spaziere durch die modernen Einkaufsstraßen und die belebte Fußgängerzone mit ihren vielen Geschäften und Cafés in die nahe gelegene Altstadt. Und ich schlendere durch malerische Kopfsteinpflasterstraßen, vorbei an alten und neuen Wohnhäusern mit romantischen Innenhöfen.
Die Altstadt mit all ihren Sehenswürdigkeiten steht unter Denkmalschutz und ist sehr gut erhalten. Auf engstem Raum kann man durch verschiedene Epochen wandeln und die Atmosphäre vergangener Zeiten spüren.
Viele dieser „Wiedergeburtshäuser“ werden heute noch als Wohnhäuser genutzt. Andere wurden zu Museen und Galerien umgebaut.
Das sehenswerte Ethnographische Museum befindet sich im Kuyumdzhieva-Haus. Es beherbergt eine Gemäldesammlung mit über 2000 Einzelstücken, die das Leben in der Region Plovdiv, die Lebensgewohnheiten, die Kleidung und die Architektur der damaligen Zeit darstellen.
Eine umfangreiche Sammlung traditioneller Kultur der Thraker, der Rhodopen und der Wiedergeburtszeit gibt ebenfalls einen Einblick in die Vielfalt der Traditionen.
Ab und zu schaue ich neugierig in die kleinen Handwerksbetriebe, in denen man den Menschen gerne bei ihren künstlerischen und traditionellen handwerklichen Tätigkeiten zuschaut. Hier findet man auch das eine oder andere schöne Souvenir.
Es ist nicht zu übersehen, dass die Stadt viel für den Erhalt und die Restaurierung denkmalgeschützter Gebäude getan hat. Die farbenfrohen, liebevoll renovierten Fassaden vermitteln ein buntes, lebendiges Bild.
Bulgarische Geschichte und Sehenswürdigkeiten
Plovdiv ist eine der ältesten Städte Europas – sie existiert seit 4000 v. Chr. Ihre Geschichte lässt sich in drei große Epochen unterteilen. Jede Epoche hat in der Stadt bedeutende Sehenswürdigkeiten hinterlassen.
In der Antike bewohnten die Thraker die Stadt auf drei Hügeln und machten sie zur größten Stadt Thrakiens. Im 4. Jahrhundert v. Chr. wurde Plovdiv von dem Makedonen König Philipp erobert und nach ihm Philippopolis benannt. Er ließ die Stadt mit einer starken Stadtmauer umgeben. In römischer Zeit erhielt sie den lateinischen Namen Trimontium. Die Römer bauten die Stadt aus. Aus dieser Zeit sind gepflasterte Straßen, Reste der Stadtmauer, Gebäude und Wasserversorgungsanlagen gut erhalten.
Während der Herrschaft des bulgarischen Khans Malamir im 9. Jahrhundert wurde die Stadt Teil des bulgarischen Reiches. In der Folgezeit war die Stadt abwechselnd in bulgarischer und byzantinischer Hand. 1344 wurde Plovdiv vollständig bulgarisch. Als die Osmanen 1364 einfielen und das bulgarische Reich nach und nach eroberten, veränderten sie auch das Stadtbild – es wurde orientalisch und die Stadt erhielt den Namen Filibe.
Jahrhundert, der Zeit der bulgarischen Wiedergeburt, erreichte die Stadt ihren wirtschaftlichen Höhepunkt. Viele wohlhabende und gebildete Bürger lebten hier, reisten durch Europa und brachten moderne Kulturströmungen mit.
Im russisch-türkischen Krieg 1877/78 wurde die Stadt befreit. Gleichzeitig wurde das bulgarische Territorium durch den Berliner Vertrag zerstückelt. So wurde die Stadt zu einem autonomen Gebiet unter türkischer Herrschaft, genannt Ostrumelien. Am 6. September 1858 brach ein Aufstand aus; das Gebiet wurde von den Aufständischen eingenommen und Ostrumelien mit dem Fürstentum Bulgarien vereinigt. Dieses wichtige Datum ist eines der bedeutendsten in der neueren Geschichte Bulgariens und wird jedes Jahr als Nationalfeiertag und als Tag von Plovdiv gefeiert.
Modernes Kultur-Leben
Neben den Sehenswürdigkeiten, die die Altstadt von Plovdiv zu bieten hat, gibt es auch ein modernes Kulturleben. Jedes Jahr finden verschiedene Theater-, Tanz- und Filmfestivals statt. Dabei werden auch antike Baudenkmäler als Aufführungsorte genutzt. So auch das antike Amphitheater, das aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. stammt und vom römischen Kaiser Trajan erbaut wurde. Es zählt zu den am besten erhaltenen antiken Theatern der Welt.
Heute, nach seiner Renovierung, ist es an das zeitgenössische kulturelle Leben der Stadt angepasst – es fasst ca. 5000 Zuschauer und bietet eine eindrucksvolle Kulisse für große Opernaufführungen und Konzerte. Es zählt ebenso zu den interessantesten Sehenswürdigkeiten wie das Römische Forum mit dem Odeon aus dem späten 1. Jahrhundert – ein ganzer Komplex antiker Bauwerke. Das Odeon wird heute gerne für Theateraufführungen und verschiedene Festivals genutzt.
Weitere zahlreiche Denkmäler aus der thrakischen, römischen und byzantinischen Zeit in der Altstadt von Plovdiv erinnern nicht nur an die glorreiche Vergangenheit, sondern fügen sich harmonisch in die moderne Architektur der Stadt ein – so zum Beispiel das römische Aquädukt, das zu einem untrennbaren Bestandteil des Boulevards Komatewsko Shose geworden ist.
Küchen-Genuss und Wein
Sightseeing macht nicht nur hungrig – es macht auch Appetit auf die Vielfalt der bulgarischen Küche und den einheimischen Wein. Unsere umsichtigen Gastgeberinnen vomMinisterium für Wirtschaft, Energie und Tourismus luden uns in gemütliche, folkloristische Restaurants ein, um die Köstlichkeiten der nationalen Küche zu probieren.
In der bulgarischen Küche sind Grillgerichte, deftige Eintöpfe aus dem Tontopf und verschiedene Arten von Teigwaren sehr beliebt. Berühmt ist die Banitsa, eine Art Blätterteiggebäck mit verschiedenen Füllungen aus Käse, Spinat, Reis oder Fleisch. Salate wie der Shopska-Salat und Sarmi ( Rouladen ) aus Wein- oder Sauerkrautblättern haben einen besonderen Stellenwert in der kulinarischen Tradition.
Dazu gehört natürlich ein leckerer Wein! Ich konnte mich von den hervorragenden regionalen Weinsorten überzeugen. Die bulgarischen Weine verdanken ihren großartigen, fruchtigen Geschmack dem einzigartigen, milden, südlichen Klima und den besonderen Bodeneigenschaften, wie sie in der Umgebung von Plovdiv anzutreffen sind.
Gerne hätte ich noch ein paar Tage in Plovdiv verbracht, aber es war schon wieder Zeit für die Rückreise in die Hauptstadt Sofia.
Plovdiv Kulturhauptstadt
Ich war zur Eröffnung der großen Eröffnungsfeierlichkeiten im Januar 2019 nach Plovdiv eingeladen und habe mich sehr geehrt gefühlt! Nach meiner Rückkehr habe ich in diesem Blog berichtet, wie sich Plovdiv 2019 präsentiert und welche Highlights es gibt.
Mein Artikel ist auch im Rahmen einer Bulgarien-Serie im internationalen Reisemagazin „Touristica International“ erschienen (ab Seite 61). Diesmal mit tollen Fotos der Profi-Fotografin ©Anna Sieragowska. Entdecke spannende Einblicke in Plovdiv, die Kulturhauptstadt 2019 und die wunderschönen Altstadthäuser und Kulturstätten..
Plovdiv Tipps: Hotels, Restaurants
Du suchst ein Hotel oder ein gutes Restaurant? Hier findest du meine Reisetipps für Hotels und Restaurants mit Flair.
Infos
zum Reise-Land Bulgarien gibt es beim Offiziellen Tourismusportal Bulgarien sowie das aktuelle Programm der Kulturhautpstadt Plovdiv2019.
Text und Fotos „Bulgarien, Plovdiv Sehenswürdigkeiten“ ©Sissi Munz (pub. 2014, aktualisiert 2019)
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