Tunesien Ausflugsziele von Djerba und Tunis aus

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Malerische Berberdörfer, Höhlenwohnungen, antike Tempelstädte, Kolosseum und mondäner Yachthafen

*Pressereise Tunesien Ausflugsziele

Die Reise beginnt auf Djerba. Die ersten Tage sind der Erholung am Meer gewidmet. Doch nach dem Müßiggang an den traumhaft feinen Sandstränden der Insel Djerba und dem Besuch des Künstlerviertels Djerbahood machen wir uns auf, die interessantesten Tunesien Ausflugsziele kennenzulernen und die schönsten Sehenswürdigkeiten zu erkunden. Wir waren neugierig auf authentische, jahrtausendealte Kulturen und die Traditionen der Menschen.

Welche Ausflugsziele in Tunesien sind sehenswert?

Tunesien Karte

Von der tunesischen Insel Djerba geht es über die Landbrücke, den sogenannten Römerdamm, nach Süden.

Die Region des Djebel Dahar liegt zwischen der Mittelmeerküste und der Sahara. Das Bergland mit einer ausgedehnten Bergkette von ca. 700 m Höhe erstreckt sich von der Region Matmata nach Süden und Südosten bis nach Tatouine. Seit Jahrtausenden ist das Gebiet von Berberern (Urbevölkerung) bewohnt. Ihre Dörfer mit einfachen, erdfarbenen Häusern und in den Fels gehauenen Höhlenwohnungen schmiegen sich an die Berghänge.

Die Fahrt geht in Richtung Tatouine. Sie führt durch eine extrem karge Berglandschaft, das Dahar-Gebirge.

Berber-Dörfer im Dohar, Tunesien Ausflugsziele

Fillm-Drehort für Star Wars

Die Landschaft mit ihren Hochebenen, Tafelbergen und bizarren Formationen gleicht einer Mondlandschaft. Kein Wunder, dass Hollywood-Regisseur George Lucas diese karge Gegend als Drehort für einige der berühmten „Star Wars“-Filme wählte. Kaum eine Palme, nur dorniges Gestrüpp, das den vereinzelt umherziehenden Schafherden der Halbnomaden genügen muss.

karges wüstenartige Gebirgsregion in Tunesien
Der Wüstenplanet als berühmte „Star Wars“-Filmkulisse

Eine der eindrucksvollsten Sehenswürdigkeiten der Dahar ist ein Ausflug zu den Berberdörfern.

Weg zum Berber-Dorf, Tunesien Ausflugsziele

Auf dem Weg nach Chenini

Besuch des Berber-Dorfes Chenini

Beeindruckend im Dahar sind die Speicherburgen, Ksour genannt. Sie thronen auf den Berggipfeln und gehören zur jahrtausendealten Baukultur der Berber. Schon in römischer Zeit schützten diese Kornspeicher die Getreidevorräte vor fremden Plünderern. Imposant sind auch die Ghorfas, fünfstöckige Räume, in denen die Familien einer Dorfgemeinschaft ihre Waren lagerten.

Im Berberdorf Chenini angekommen, führt uns Ismail den Berg hinauf zu seinem Dorf und erzählt uns viel Interessantes über die alte Kultur der Amazigh, wie sein Volksstamm und seine Sprache heißen.

Stolz zeigt er uns den silbernen Ring mit dem Berbermotiv. Das Wort „Amazigh“ bedeutet „freier Mann“ und steht für Freiheit. In Chenini leben etwa 600 Menschen in Höhlenwohnungen. Die Behausungen sind terrassenförmig angelegt. Dementsprechend führt der steile Weg über teilweise glatte Steinplatten zu den Behausungen hinauf. Sie sind mit versteckten Eingängen direkt in den sandfarbenen Fels gehauen. Sie bieten das ganze Jahr über ein ausgeglichenes Innenklima und schützen im Sommer vor Hitze und im Winter vor Kälte. 18 bis 25 Grad. Ein malerisches Dorf, denkt man, wäre da nicht die extreme Trockenheit und der Wassermangel (seit vier Jahren hat es nicht mehr geregnet). Das Leben ist hart und der Existenzkampf hart.

Moschee mit weißer Kuppel, Chenini Tunesien Ausflugsziele
Moschee der Siebenschläfer

[Unweit des Dorfes liegt die Moschee der Siebenschläfer. Sie ist von sieben großen Gräbern umgeben. Eine Legende besagt, dass in römischer Zeit sieben verfolgte Männer hier Zuflucht fanden und nach 300 Jahren wieder erwachten.

Wer einmal ausprobieren möchte, wie es sich in einem Troglodyten-Haus (Höhlenwohnung) übernachten lässt, findet diese originelle Art der Unterkunft „Au Trait d’Union Tijama“. Der Besitzer hat ein Troglodyten-Haus liebevoll hergerichtet. Es steht mitten in der Steinwüste, mit 5 großen, in den Fels gehauenen Räumen, es gibt Strom, WC und Duschen. Zum typischen Berberfrühstück gibt es Fladenbrot, Marmelade und Humus, zum Abendessen gewürzten Eintopf und Tajine (Schmorgericht im Tontopf).

Praktische Tipps
Für den Besuch der Berber-Dörfer brauchst du gutes, festes Schuhwerk (rutschfest). Eine Wasserflasche ist unentbehrlich sowie Kopfbedeckung gegen starke Sonne und Hitze. – Für Führungen von Berbern vorort und kleine Dienstleistungen ist ein Trinkgeld angebracht.

Ausflugsziele von Tunis aus

Auch von der Hauptstadt Tunis aus lassen sich interessante Ausflüge in schöne Gegenden unternehmen.

Ausflug nach Douggha und Testour

Ein Tagesausflugsziel liegt ca. 100 km südwestlich von Tunis. Die Fahrt führt zu einer bedeutenden antiken Ruinenstadt südlich von Téboursouk. Dort befindet sich die großartige archäologische Ausgrabungsstätte Douggha – sie gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO. Das antike Dorf wurde bereits im 4. Jahrhundert v. Chr. von den Numidiern gegründet. Die Berber lebten hier bis 1963, als sie in ein neues Dorf in der Nähe zogen.

antike Tempelruinen, Tunesien Ausflugsziele

Die Ausgrabungsstätte liegt in einer wunderschönen, fruchtbaren Landschaft. Sie ist umgeben von alten Olivenhainen mit bis zu 900 Jahre alten Olivenbäumen. Im späten Frühjahr bietet sich ein prächtiges Bild mit bunten Blumenwiesen und üppigen Weizenfeldern zwischen sanften Hügeln. Die gut erhaltene Ruinenstadt ist terrassenförmig angelegt und zeigt mehrere Tempel, ein Amphitheater, ein Forum, Wasserleitungen und ein Kapitol. Auf einer tiefer gelegenen Terrasse befindet sich ein Mausoleum. Es stammt aus der numidischen Zeit. Vor Ort kann man an einer interessanten ein- bis zweistündigen Führung teilnehmen (in englischer Sprache).

Tipp: gut essen
Nach der Besichtigung lohnt sich eine genussvolle Einkehr! Ein Geheimtipp ist die regionale Küche im Landgasthaus „Dar El-Doud“. Es liegt idyllisch am Fuße des Hügels unterhalb der Altstadt inmitten einer Gartenoase. Das Restaurant bietet lokale Spezialitäten wie „Gargoulette d’agneau“, zart geschmortes Lamm im Tontopf mit Rosmarin.

Der Ausflug nach Douggha lässt sich gut mit einem Abstecher in das ca. 30 km entfernte Testour verbinden. Es ist ein andalusisches Dorf (gegründet von Mauren, die im 16. Jahrhundert aus Spanien vertrieben wurden). Ein Spaziergang durch die malerische Altstadt führt zu einem besonderen Bauwerk – einer einzigartigen Moschee, die der Architektur spanischer Kirchen nachempfunden ist.

Auch entlang der Mittelmeerküste und ihrer Umgebung gibt es beeindruckende Sehenswürdigkeiten und schöne Orte. Folgende Orte sind einen Besuch wert

Port El-Kantaoui

Der bekannte Badeort Port El-Kantaoui wartet mit mondänen Yachthäfen und langen Sandstränden auf. Beliebt ist er auch als Clubbing-Destination mit internationalen DJs und angesagten Clubs.

Der Yachthafen ist im andalusischen Stil erbaut. Sie liegt in einer natürlichen Lagune und bietet Platz für 200 Yachten und Boote. Port El-Kantaoui ist ein wichtiges Zentrum des Mittelmeertourismus und Ausgangspunkt für den Besuch zahlreicher historischer Stätten im Umkreis von 100 km, darunter der Badeort Mahdia.

Mahdia

An der Mittelmeerküste liegt die bezaubernde Stadt Mahdia mit ihrer malerischen Altstadt. Sie war die erste Hauptstadt der großen Dynastie der Fatimiden. Sie hat eine hübsche Medina (Altstadt) mit viel Charme. Besonders reizvoll ist ein Spaziergang bei Sonnenuntergang entlang der Strandpromenade. Der Weg führt vorbei an hübschen Häusern, dem alten Marinefriedhof, der direkt am Meer liegt, bis zum Fischereihafen. Die Medina mit kleinen Geschäften und Cafés erstreckt sich auf einer Halbinsel, die von schönen Stränden umgeben ist. Sehenswert sind die türkische Festung und der Leuchtturm am Golf von Gabes. – Für Badeurlauber: In der Nähe liegt der internationale Flughafen von Monastir, 50 km entfernt.

El-Djem (El-Jem)

Unweit von Mahdia (ca. 45 km südwestlich) befindet sich eine imposante Sehenswürdigkeit. Das Kolosseum von El-Djem, ein imposantes Amphitheater, bot einst 35.000 Zuschauern Platz. Damit war es nach dem Kolosseum in Rom und Capua das drittgrößte des Römischen Reiches. Das gigantische Amphitheater war Rom nachempfunden.

Seit 1979 gehört El-Djem zum Weltkulturerbe der UNESCO. Hier wurden epische Schauspiele, Gladiatoren- und Sklavenkämpfe, auch gegen wilde Tiere wie Löwen, sowie Zirkusspiele dem Volk vorgeführt. Einer der berühmtesten Gladiatoren seiner Zeit, der legendäre Spartacus, kämpfte (im 1. Jh. v. Chr.) in dieser Arena. Einen kleinen Eindruck vermittelt mein El-Djem Instagram-Reel. Auch heute noch wird es für Konzerte genutzt, wie das jährlich stattfindende Jazzfestival.

Kolosseum Amphitheater El-Djem
der Ort der Gladiatorenkämpfe

Noch mehr Inspirationen und Reisetipps zu sehenswerten Ausflugszielen in Tunesien gibt es im Blogbeitrag Tunis Ausflüge – die besten Reisetipps. Sehr beliebt ist auch das malerische Künstlerdorf Sidi Bou Said.

Infos Tunesien Ausflugsziele: Anreise, Reisezeit

Anreise von Wien über Tunis nach Djerba mit Tunisair, weiter mit dem Auto oder Geländewagen ins Dahar-Gebirge. Beste Reisezeit: Oktober bis April/Mai. In den Sommermonaten ist es vor allem in den extrem trockenen Gebieten und in den Ausläufern der Sahara sehr heiß.

*diese Pressereise wurde freundlicherweise ermöglicht durch das Tunesische Fremdenverkehrsamt Wien

Text und Fotos „Tunesien Ausflugsziele“, copyright by Sissi Munz. Die Tunesien-Karte wurde vom Tunesischen Fremdenverkehrsamt Wien zur Verfügung gestellt.

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