Wo finden die großen Aufführungen statt? Ein Blick hinter die Kulissen
Als häufige Salzburg- und Festspielbesucherin war ich neugierig, einmal hinter die Kulissen der Salzburger Festspiele und ihrer Festspielhäuser zu blicken. Um es gleich vorweg zu sagen: Man muss kein Festspielgast sein, um an diesen Führungen durch die Spielstätten teilnehmen zu können. Sie richten sich an alle Besucher und Touristen und sind wirklich beeindruckend!
Die Haupt-Spielstätten der Salzburger Festspiele befinden sich in der Altstadt im Festspielhaus-Viertel.
Festspielsaison mit viel Medienrummel vor den Festspielhäusern
Festspielhaus Salzburg Führung – Einblicke
Was bekommt der Besucher bei einer Führung durch die Salzburger Festspielhäuser zu sehen? Das Besichtigungsprogramm mit Führung (Infos siehe unten unter Tipps) umfasst das Große Festspielhaus sowie das Mozarthaus und die Felsenreitschule.
Begleite mich nun zu diesen großartigen Orten.
Tritt ein in die große Bühnenwelt der Salzburger Festspielhäuser!
Das Faistauer Foyer ist der Eingangsbereich zum Haus für Mozart und zum Großen Festspielhaus. Das Foyer wurde 1925 nach Plänen des ArchitektenClemens Holzmeister erbaut. 1926 gestaltete der Salzburger Maler Anton Faistauer diese Halle mit Fresken im Stil des österreichischen Expressionismus. In der Zeit des Nationalsozialismus wurden die Fresken entfernt. Eine originalgetreue Wiederherstellung erfolgte 1956 mit der Aufhängung der Leinwände auf Faserplatten.
Faistauer Foyer
Großes Festspielhaus
Danach gelangt der Besucher in den großen Aufführungssaal, das Große Festspielhaus, das 1956-1960 auf Initiative Herbert von Karajans erbaut wurde. Für den Bau der Hinterbühne musste sogar ein Teil des dahinter liegenden Mönchsbergfelsens abgetragen und gesprengt werden.
Damals war es die größte Bühne der Welt. Die Bühne ist muschelförmig gebaut, wodurch eine hervorragende Akustik erreicht wird. Sie ist der Aufführungsort für große Opern und große Orchesterkonzerte. Es ist beeindruckend, dass diese Bühne in nur 20 Minuten komplett abgebaut werden kann. Manchmal finden 3 Vorstellungen pro Tag statt.
Großes Festspielhaus für ca. 2300 Zuschauer, keine Stehplätze
Der Orchestergraben ist höhenverstellbar. Der Eiserne Vorhang, der als Brandschutz dient, wiegt 34 Tonnen und besteht aus massivem Stahl.
Die Spielstätte wurde 1956-1960 nach Plänen des österreichischen Architekten Clemens Holzmeister errichtet. Dazu musste ein Teil des dahinter liegenden Mönchsberges abgetragen werden.
Die Felsenreitschule
Die Felsenreitschule war ursprünglich ein Steinbruch. Im 17. Jahrhundert wurde sie zur fürsterzbischöflichen Reitschule und Stallung. Im 18. und 19. Jahrhundert diente sie als Zuschauerraum für Reiterspiele und Tierkämpfe. Nur im Sommer war sie eine Freilichtbühne mit offenen Arkadengalerien auf drei Etagen, die direkt in den Felsen gehauen waren. Ab 1930 wurde die Felsenreitschule zunehmend als Proben- und Aufführungsstätte von Hugo von Hofmannsthal genutzt. Der letzte Umbau erfolgte 2010/11 mit der Überdachung und Sanierung des Bühnenturms.
Felsenreitschule, Foto©Salzburger Festspiele / Andreas Kolarik
Nur für die Oper Salome werden die Arkaden überdacht. Es handelt sich um eine Freilichtbühne mit einem Schiebedach, das geöffnet und geschlossen werden kann. Deshalb gibt es bei dieser Bühne keinen Eisernen Vorhang. Das Theater bietet Platz für 1.400 Zuschauer.
Haus für Mozart (ehem. Kleines Festspielhaus)
Optisch die unattraktivste Halle. Früher war hier eine Winterreitschule. Der Dirigent Toscanini war die erste treibende Kraft. In den Jahren 2004 bis 2006 wurde das Haus rekonstruiert und akustisch optimiert. Gleichzeitig wurde die Felsenreitschule umgebaut. Es gibt ca. 1600 Sitzplätze und einige Stehplätze.
imposantes Pausenfoyer zum Staunen
Was macht man in der Pause zwischen den Aufführungen? Der Gast genießt den prachtvollen Karl-Böhmsaal, der als Pausenfoyer dient. Früher war er eine Winterreitschule mit prächtigem Deckenfresko.
Tipps: Führungen der Salzburger Festspielhäuser
Tickets/Festspielshop: Die Karten sind direkt im Festspielshop des Salzburger Festspielhauses (Eingang bei der Säule mit dem Maskenblock, Gittertor) ab 15 Minuten vor Beginn der Führung erhältlich.
Öffentliche Führungen gibt es täglich um 14.00 Uhr. Im Juli und August auch um 9.00 Uhr.
Preise: Erwachsene € 7,- (inkl. 10% USt.), Kinder und Jugendliche 6–18 Jahre € 4,- (inkl. 10% USt.), Kinder bis 6 Jahre sind frei.
Dauer: ca. 50 Minuten, Zweisprachig (Deutsch, Englisch)
Mimen Masken, Beginn der Salzburger Festspiele Führungen
Zur Information: Die Salzburger Festspielhäuser sind kein Museum, sondern ein Opern- und Konzerthaus. Das bedeutet, dass neben den Sommerfestspielen das ganze Jahr über Gastspiele stattfinden. Es kann daher vorkommen, dass Führungen wegen Proben oder technischen Umbauten verschoben oder abgesagt werden müssen.
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Ein weiterer Schauplatz der berühmten „Jedermann“-Aufführungen, den man selbst ohne Führung kostenlos besichtigen kann, ist der Domplatz vor der grandiosen Kulisse des Salzburger Doms. Hier im Bild der Aufgang zu den Zuschauertribünen.
Kulisse für die Jedermann Aufführungen[/caption]
Fester Bestandteil der Salzburger Festspiele ist die Aufführung des Mysterienspiels „Jedermann“. Jedes Jahr wird das Spiel vom Sterben des reichen Mannes“ bei Schönwetter auf der Freilichtbühne vor der einzigartigen Kulisse des Salzburger Doms aufgeführt. Bei Schlechtwetter findet die Aufführung im Großen Festspielhaus statt. – Im Mittelpunkt der Tragödie steht „Jedermann“, der kurz vor seinem Tod sein ausschweifendes Leben bereut. Daraufhin wird er von Gott begnadigt. Lies, wenn du mehr über die viel umjubelte Jedermann-Inszenierung erfahren möchtest.
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Mozart; Salzburg Sehenswürdigkeiten
Salzburgs Kaffeehauskultur vom Feinsten
Text und Fotos „Festspielhaus Salzburg Führung“, copyright by Sissi Munz
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